Unser Zertifizierungsprogramm „Begabungsfördernde Bildungseinrichtung“ richtet sich an Kitas, Schulen und andere Bildungseinrichtungen, die sich aktiv für die individuelle Förderung hochbegabter Kinder einsetzen. Dieses Programm unterstützt Einrichtungen dabei, ihre pädagogischen Konzepte, Strukturen und Maßnahmen systematisch zu entwickeln und offiziell anerkennen zu lassen. Das Zertifikat ist ein Gütesiegel für Qualität und Engagement in der Begabtenförderung.
1. Voraussetzungen
Um für das Zertifizierungsprogramm zugelassen zu werden, muss die Einrichtung folgende Voraussetzungen erfüllen:
Fortbildung der Fachkräfte: In den letzten 24 Monaten haben pädagogische Fachkräfte Fortbildungen im Bereich der Hochbegabtenförderung besucht, um ihre Kompetenzen im Umgang mit hochbegabten Kindern zu erweitern. Bei Einrichtungen mit über 50 Kindern sollten mindestens vier Fortbildungen absolviert worden sein, bei kleineren Einrichtungen mindestens zwei.
Begabungsförderung als fester Bestandteil des Konzepts: Die Einrichtung verfügt über ein Förderkonzept zur Hochbegabtenförderung, das als integraler Teil des Schul- oder Kitaprogramms fest verankert ist.
Individuelle Begabtenförderung und Identifizierung hochbegabter Kinder: Die Einrichtung ist bereit, bei Bedarf hochbegabte Kinder zu identifizieren und gezielte Fördermaßnahmen zu ergreifen. Hochbegabte Kinder werden entsprechend ihrer Fähigkeiten unterstützt und begleitet.
Dokumentation und Evaluation der Fördermaßnahmen: Projekte, Beobachtungen und andere Fördermaßnahmen werden regelmäßig dokumentiert und evaluiert. Diese Aufzeichnungen dienen als Grundlage für die Weiterentwicklung der Förderkonzepte.
2. Registrierung und Bewerbung
Erfüllt die Einrichtung die Voraussetzungen, kann sie den Bewerbungsprozess starten. Die Bewerbung erfolgt online und gliedert sich in drei Teile:
Fragen zum Praxisbeispiel: Die Einrichtung beschreibt ein konkretes Praxisbeispiel, bei dem ein Projekt zur Begabtenförderung durchgeführt wurde. Das Beispiel illustriert, wie die pädagogischen Fachkräfte hochbegabte Kinder bei der Entfaltung ihrer Begabungen unterstützen und ihre Potenziale fördern.
Fragen an die Leitung: Dieser Abschnitt umfasst Fragen zu den Leitlinien der Hochbegabtenförderung, zur pädagogischen Qualifizierung des Teams und zur räumlichen und materiellen Ausstattung für die Begabtenförderung.
Fragen an die Pädagog: Pädagogische Fachkräfte, die sich schwerpunktmäßig mit der Begabtenförderung beschäftigen, geben Einblick in ihre Methoden, Materialien und die teaminterne Abstimmung bei der Begabtenförderung.
3. Die Bewertung
Die Bewertung der Bewerbung erfolgt anhand der folgenden vier Qualitätsdimensionen, die spezifisch auf die Begabtenförderung abgestimmt sind:
Öffnung nach außen: Die Öffnung nach außen umfasst die Zusammenarbeit mit externen Institutionen und die Einbindung der Familien. Es wird überprüft, ob die Einrichtung regelmäßig mit außerschulischen Partnern wie Beratungsstellen und Förderinstitutionen zusammenarbeitet und die Eltern aktiv in die Förderprozesse einbindet.
Orientierungsqualität: Die Orientierungsqualität bezieht sich auf die Werte und Zielsetzungen der Einrichtung im Bereich der Hochbegabtenförderung. Das Förderkonzept wird dahingehend bewertet, ob es die Identifizierung und Förderung hochbegabter Kinder als zentrale Aufgabe der Einrichtung definiert.
Strukturqualität: Die Strukturqualität bewertet, wie die Einrichtung räumlich und materiell auf die Bedürfnisse hochbegabter Kinder eingeht. Es wird überprüft, ob spezielle Räume, Materialien und Lernumgebungen vorhanden sind, die eine individuelle und herausfordernde Förderung ermöglichen.
Prozessqualität: Die Prozessqualität betrachtet, wie die Fachkräfte die Begabtenförderung im Alltag umsetzen. Dabei wird bewertet, wie individuell und flexibel die Lehr- und Lernprozesse gestaltet sind und wie pädagogische Fachkräfte die Interaktionen mit hochbegabten Kindern gestalten.
4. Die Rückmeldung
Nach der Bewertung erhält die Einrichtung eine umfassende Rückmeldung. Diese enthält:
- Statistische Auswertungen der erreichten Punktzahlen in den einzelnen Qualitätsdimensionen im Vergleich zum Durchschnitt aller Bewerber.
- Detaillierte Hinweise und Empfehlungen zur weiteren Verbesserung der Begabtenförderung, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Einrichtung zugeschnitten sind.
Diese Rückmeldungen sind im Online-Bereich jederzeit einsehbar, sodass die Einrichtung ihre Fortschritte und Entwicklungen über die Jahre nachverfolgen und kontinuierlich an ihrer Qualität arbeiten kann.
5. Erhalt des Zertifikats
Nach erfolgreichem Abschluss des Bewertungsprozesses erhält die Einrichtung das Zertifikat „Begabungsfördernde Bildungseinrichtung“. Mit dem Zertifikat erhält die Einrichtung:
- Eine Zertifizierungsplakette und eine Urkunde, die im Eingangsbereich sichtbar platziert werden können und das Engagement der Einrichtung in der Begabtenförderung dokumentieren.
- Ein digitales Zertifikatsbanner, das auf der Webseite, in E-Mail-Signaturen oder in Informationsmaterialien verwendet werden kann, um die Zertifizierung auch digital sichtbar zu machen.
Das Zertifikat ist zwei Jahre gültig, und die Einrichtung kann eine Folgezertifizierung beantragen, um ihre Fortschritte fortlaufend zu dokumentieren und sich weiterzuentwickeln.
Zertifizierungsgebühren
Stufe 1 – Einstieg und Grundlagen: 800 €
Umfasst die grundlegende Ist-Analyse, Vorgespräche und erste Maßnahmen zur Verankerung der Begabtenförderung.
Stufe 2 – Aufbau spezialisierter Förderkonzepte: 1.200 €
Enthält die Entwicklung individueller Förderkonzepte und die Vereinbarung von Meilensteinen sowie begleitende Workshops.
Stufe 3 – Begleitende Maßnahmen und Coaching: 1.500 €
Enthält Coaching, zusätzliche Fortbildungsangebote sowie die Möglichkeit zur Hospitation und zum Austausch mit anderen Einrichtungen.
Stufe 4 – Abschluss-Audit und Rückmeldung: 1.000 €
Umfasst die Evaluation und Qualitätsprüfung sowie die umfassende Rückmeldung zu den erreichten Standards.
Erhalt des Zertifikats und Plakette: 500 €
Umfasst die Ausstellung der Zertifizierungsplakette, eine Urkunde mit Holzrahmen und das digitale Zertifikatsbanner zur Nutzung auf der Webseite und in Kommunikationsmaterialien.
Gesamtkosten für das Zertifizierungsprogramm: 5.000 €
Hinweis:
Die Gebühren sind vor Beginn der jeweiligen Stufe zu entrichten. Die Gesamtkosten können steuerlich als Betriebsausgaben geltend gemacht werden, und es empfiehlt sich, mit dem Träger über eine mögliche Kostenübernahme zu sprechen.
Rezertifizierung
Das Rezertifizierungsprogramm bietet Einrichtungen, die bereits als begabungsfördernde Bildungseinrichtung zertifiziert sind, die Möglichkeit, ihre Zertifizierung zu erneuern und ihre Fortschritte im Bereich der Begabtenförderung zu dokumentieren. Die Rezertifizierung stellt sicher, dass die Einrichtung kontinuierlich an der Qualität der Begabtenförderung arbeitet und sich an neue Standards und Erkenntnisse anpasst.
Ablauf des Rezertifizierungsprogramms
1. Aktualisierte Ist-Analyse und Reflexion der bisherigen Maßnahmen
Zu Beginn der Rezertifizierung wird eine Ist-Analyse durchgeführt, um die aktuelle Situation und die Fortschritte der Einrichtung seit der letzten Zertifizierung zu bewerten.
- Kosten: 400 €
- Inhalt: Analyse des bisherigen Förderkonzepts und Identifizierung von Entwicklungsbereichen im Vergleich zur ersten Zertifizierung.
2. Vertiefende Fortbildungsmaßnahmen und Workshops
Um sicherzustellen, dass das pädagogische Team auf dem neuesten Stand der Begabtenförderung bleibt, umfasst das Programm verpflichtende Fortbildungsmaßnahmen.
- Kosten: 600 €
- Inhalt: Zwei Online-Workshops und ein individuelles Coaching zur Weiterentwicklung der Begabungsförderung im Alltag der Einrichtung.
3. Überprüfung und Weiterentwicklung des Förderkonzepts
In dieser Phase wird das bestehende Förderkonzept überprüft und bei Bedarf an die neuesten Standards der Begabtenförderung angepasst.
- Kosten: 800 €
- Inhalt: Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Förderkonzepts und Anpassung an aktuelle pädagogische Erkenntnisse und Herausforderungen.
4. Abschluss-Audit und Rückmeldung
Die Rezertifizierung endet mit einem Audit, bei dem die Einhaltung der Qualitätsstandards überprüft und die Fortschritte der Einrichtung bewertet werden. Anschließend erhält die Einrichtung eine umfassende Rückmeldung mit Empfehlungen für die nächsten Jahre.
- Kosten: 700 €
- Inhalt: Durchführung des Audits und Erstellung eines detaillierten Feedbackberichts zur Entwicklung der Einrichtung im Bereich der Begabtenförderung.
5. Erneuerung des Zertifikats und Aktualisierung der Plakette
Nach erfolgreicher Rezertifizierung erhält die Einrichtung eine aktualisierte Zertifizierungsurkunde und Plakette, die das kontinuierliche Engagement in der Begabtenförderung sichtbar machen.
- Kosten: 300 €
- Inhalt: Ausstellung der aktualisierten Urkunde und Plakette sowie eines digitalen Zertifikatsbanners zur Nutzung auf der Webseite und in der Kommunikation.
Gesamtkosten für das Rezertifizierungsprogramm: 2.800 €
Hinweis:
Die Gebühren sind vor Beginn der jeweiligen Phase zu entrichten. Die Gesamtkosten können steuerlich als Betriebsausgaben geltend gemacht werden. Es wird empfohlen, mit dem Träger oder Arbeitgeber über eine mögliche Kostenübernahme zu sprechen.
Dieses Rezertifizierungsprogramm bietet Ihrer Einrichtung die Möglichkeit, kontinuierlich die Qualität der Begabtenförderung aufrechtzuerhalten und sich als Vorreiter im Bereich der Begabtenförderung zu positionieren.